DER CHOR
Der Chor zeigt noch am stärksten das spätmittelalterliche (spätgotische)
Gesicht der Kirche. Er ist mit einem Kreuzgewölbe bedeckt. Der Schlussstein
ist mit einer herzförmigen Rosette verziert. An der Ostseite befindet sich
ein Sakramentshäuschen (Tabernakel), in der vorprotestantischen Zeit der
Abendmahlswein und die Hostien aufbewahrt wurden.An der Südseite befindet sich ein Ausguss (Piscina), der ursprünglich einen Durchstoß nach außen hatte. Nach dem Abendmahl wurde der Kelch dort ausgewaschen, und das – nach katholischem – Verständnis mit dem Blut Christi angereicherte Wasser floss dann auf geweihtes Land (den Friedhof). Es gibt auch die Erzählung, dass nach Taufen das Taufwasser dort ausgegossen wurde und man Kinder, die ungetauft starben, draußen unter der Piscina begrub, damit sie auf diese Weise noch etwas von der Taufe abbekamen.
Der Chor ist früher mit vielen Heiligenbildern ausgemalt gewesen, die sich jedoch nicht wiederherstellen lassen. Zeugnis davon geben zwei kleine “Fenster” an den Wänden.
Auch das Gewölbe war mit Bildern und Sprüchen ausgemalt, die nicht mehr rekonstruierbar sind. Es wurden jedoch der Sternenhimmel und die Farbgebung der Spätgotik wiederhergestellt.
Die Fenster mit der Darstellung der zehn Jungfrauen (Matth. 25) wurden 1960
eingesetzt. Die alten Fenster wurden während der letzten Kriegstage zerstört.Unter Umständen ist der Chor früher einmal eine selbständig Friedhofskapelle gewesen. Jedenfalls hat es an der Südseite einmal einen Eingang gegeben.
Der Chorbogen
Außen sieht man an einem Eckquader des Chores ein spätgotisches Relief,
das einen bärtigen Kopf darstellt.
Das Portal
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